Man kommt auch ohne Gott zurecht!(?)

„Ich brauche keine Hilfe. Das schaffe ich schon. Danke, ich komme zurecht.“

So oder so ähnlich habe ich früher meistens auf Hilfsangebote reagiert. Nicht, weil ich nie Hilfe gebraucht hätte, sondern weil ich so erzogen wurde. Bei uns daheim hatte man seine Probleme eben allein zu lösen.
Seit einiger Zeit orientiere ich mein Leben an Jesus Christus und das hat auch Auswirkungen auf meinen Umgang mit Hilfe. Ich mache immer noch vieles allein und bitte nicht bei allem um Hilfe – warum auch?
Aber inzwischen macht es mir nichts aus, andere um Hilfe zu bitten. Denn ich brauche immer mal wieder Hilfe. Von Menschen und von Gott.

Ich brauche niemanden

„Ich brauche niemanden“ kann und will ich nicht mehr sagen. Trotzdem stimmt es für viele Situationen meines Lebens. Ich bin längst erwachsen. Mit meinem Leben komme ich im Allgemeinen klar. Meine Frau und ich haben versucht, unsere Kinder zu selbst denkenden und handelnden Menschen zu erziehen. Ich käme mir seltsam dabei vor, bei jeder Kleinigkeit andere zu fragen: „Was meinst du dazu?“

Gott spielt in meinem Leben eine wichtige Rolle, doch ich sehe ihn nicht als den großen Puppenspieler und mich als Marionette an seinen Fäden. Vielmehr bin ich davon überzeugt, dass Gott möchte, dass ich mein Leben gestalte, weil er es so eingerichtet hat. Sind das auch deine Erfahrungen? Was meinst du dazu? Über das Formular unten kannst du Kontakt zu E-Coachs von gottkennen.at aufnehmen, erfahrenen Christen. Mit ihnen kannst du per Mail darüber ins Gespräch kommen, was du denkst. Sie reden gern mit dir über deinen Glauben oder Nicht-Glauben.

Ich brauche dich

Die obigen Aussagen sind allerdings nur die eine Seite der Medaille. Denn natürlich habe ich nicht nur Stärken. Ich kann singen, bin aber eher „taktlos“. Ich bin kreativ, arbeite aber nicht gerne gewissenhaft eine Liste ab. Das schreit geradezu nach Ergänzung, oder? Ich brauche zwar nicht für alles jemanden an meiner Seite, doch ich genieße es längst, dass ich nicht nur meine Stärken kenne, sondern auch die anderer Menschen.

Ja, ich kann vieles selber tun, aber ich muss nicht alles machen. Gut, dass es andere Menschen gibt! Abgesehen von den alltäglichen und beruflichen Arbeiten gibt es jede Menge Dinge, die allein nicht funktionieren oder einfach keinen Spaß machen: Das geht beim Skatspielen los und hört beim Sex noch lange nicht auf…
Scheinbar hat sich Gott etwas dabei gedacht, uns Menschen als soziale Wesen zu schaffen.

Ich brauche Gott

Wie ist das nun mit Gott. Brauche ich ihn überhaupt, wenn ich doch in eine funktionierende Gemeinschaft aus Freunden, Familie und Kollegen eingebunden bin – und ansonsten ganz gut allein klarkomme? Komme ich ohne Gott nicht genauso gut zurecht?
Das stimmt vielleicht in manchen Bereichen. Ich habe jedenfalls nicht den Eindruck, permanent auf Gottes Eingreifen angewiesen zu sein, wenn ich im Garten stehe und meinen Rasen mähe. Aber tatsächlich gibt es vieles, womit ich nicht allein fertig werde. Wenn ich zum Beispiel an die Schuldfrage denke.
Gott bietet hier seine Vergebung an.

Natürlich kann ich versuchen, auch diese Frage allein zu klären, mich quasi wie Münchhausen an den eigenen Haaren aus dem Sumpf zu ziehen, doch das könnte eine haarige Angelegenheit werden… Nein: Selbsterlösung funktioniert nicht. Spätestens an diesem Punkt bin ich als Geschöpf ohne den Schöpfer bald erschöpft. Ich habe es jedenfalls so erlebt. Und Eckart auch. Genauso wie viele andere.

Übrigens: Selbst wenn Gott mir gerne und immer wieder helfen will, wehre ich mich doch gegen den Gedanken, ihn als Notnagel zu missbrauchen. Bitte versteh mich nicht falsch. Ich komme immer wieder mit meinen Problemen zu Gott. Selbst wenn es immer wieder die gleichen sind. Aber Gott ist mehr als mein Problemlöser. In ihm habe ich ein liebevolles Gegenüber gefunden. Jemanden, der mein Leben allein durch seine Anwesenheit reich macht. Und ich merke, dass ich Gott sogar brauche, wenn ich ihn nicht brauche.

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